Das Sammlerjahr 2001
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Jahresbericht der Jugendleiter
20. Januar
Schlittschuh laufen in Bad Liebenzell. Nach einigen vergnügten Stunden auf dem Eis und um einige blauen Flecken reicher kamen wir wieder in der Vogtei an, um uns mit Kaffe und Kuchen zu stärken.
17. Februar:
Nachmittag mit theoretischem Unterricht im Lesesaal der Vogtei. Das Thema für diese Saison stand unter dem Thema "Klassifikationen" der Mineralien. Das Unterthema an diesem Nachmittag lautete "Die Kristallsysteme". Aller Anfang war schwer und ich kann nur hoffen, daß bei unserer Jugend wenigstens ein bißchen etwas hängen geblieben ist.
10. März:
Theoretischer Unterricht, an diesem Samstag wieder unter dem Name der Klassifikationen, diesmal nach der chemischen Zusammensetzung erläutert.
... - das war ganz schön trocken... Die Jugendlichen hatten mir aber trotz dieser "Trockenheit" ihre Aufmerksamkeit geschenkt.
21. April
Wieder theoretischer Unterricht, letzter Teil der Klassifikationen. Diesmal unterteilt nach Härte, Dichte, Farbe und Strich, Spaltbarkeit und Bruch. Bei der Dichtebestimmung waren die Jugendlichen ganz ordentlich gefordert, erst möglichst genau das Gewicht des Minerals zu ermitteln, dann mittels der "Überlaufmethode" und das auch noch ohne größere Wasserschäden anzurichten das Volumen der Stufe zu bestimmen. Die Berechnungen dafür hatte ich vorgefertigt und die Ergebnisse hatten sogar in etwa mit der angegebenen Dichte aus den Fachbüchern übereingestimmt.
5. Mai
Am 5. Mai versammelten wir uns rund um die Feuerstelle in Altbulach zum gemeinsamen Grillen. Leider war die Witterung nicht ganz geeignet dafür, wir hatten uns in der Hütte einquartiert, mußten jedoch die Fenster mit Folie abkleben und die Erwachsenen nahmen um sich aufzuwärmen notgedrungen Maße einen Schnaps zu sich.
19. Mai
Ein absolut grandioser Erlebnistag auf dem Gündringer Segelflugplatz. Bei schönstem Sonnenschein genoß unsere Jugend einen Start mit dem Segelflugzeug mit der Seilwinde. Einige von ihnen war es ganz schön mulmig zumute. Andere wiederum kamen erst nach dem dritten Looping so richtig auf ihre Kosten.
19. Juni
Sammlerexkursion in den Steinbruch Kromer nach Holzmaden. In beeindruckender Gemeinschaftsarbeit hatten wir eine sehr gut erhaltene Schicht mit großen Ammoniten freigelegt. Leider zog dann ein furchtbares Gewitter auf und es begann wie aus Eimern zu schütten. Zu Beginn des Regens waren wir uns einig, daß wir weiterarbeiten werden. Spätestens dann, als die Fossilien unter einer cm - hohen Wasser - Schlamm - Schicht beim besten Willen nicht mehr zu erkennen waren traten wir gemeinsam die Flucht an und retteten uns ins Auto. Die allgemeine Stimmung stieg kurz danach sofort wieder auf 100% als ich unseren ausgemergelten Abenteurern einen gut bestückten Korb mit Vesper und Getränken reichte. Als wir zu Hause ankamen schien die Sonne, als ob nichts gewesen wäre und keiner der Eltern konnte sich tatsächlich vorstellen wie jämmerlich wir in Holzmaden abgesoffen sind.
30. Juni
Traditionelles Grillfest, gemeinsam mit den Erwachsenen des Vereines bei unserem Hans- Jörg in Hornberg. Wie in den vergangenen Jahren auch in diesem Jahr wieder mit Deftigem vom Grill, Wein und Most, so richtig herzhaft.
JahreshauptExkursion:
Donnerstag, 26. Juli: Jahreshauptexkursion in die Kitzbühler Alpen in Österreich. Am ersten Ferientag, morgens um 5:00 Uhr sind wir gestartet. Der erste Treffpunkt war in Mindersbach bei Familie Zach. Fahrt über Nagold, Herrenberg, Gärtringen (A81) bis Kreuz Stuttgart. Weiter auf der A8, Augsburg, München, in Richtung Salzburg bis Abfahrt Holzkirchen. Dann auf die B 13 über Bad Tölz, Lenggries bis Sylvensteinspeicher. Weiter über die B 181, vorbei am Achensee dann im Inntal weiter bis Brixlegg. Es war von dort aus für manches Fahrzeug sehr schwierig diese steile und zum Teil unbefestigte Straße zur Holzebene zu erklimmen. Trotzdem kamen mit viel Geduld und Spucke alle Fahrzeuge ohne größere Verluste auf der Holzebene oben an. - wenn man von Joggi`s verlorengegangenen Radkappen einmal absieht.... Wir sind dann zu Fuß bis zu Fundstelle gewandert. Wir sammeln dort auf einer alten Halde hauptsächlich Kupfermineralien, Fundaussichten auf Fahlerz, Tirolit, Olivenit, Strashimirit, Brochantit, Azurit, Malachit, Langit und Posnjakit.
Bei Brixlegg wurde bereits schon im Mittelalter bis zum Ende des letzten Jahrhunderts intensiver Bergbau betrieben, was sich in einer Unzahl von Stolleneingängen äußert, welche den Berg geradezu durchlöchern. Dabei sind für uns Sammler die zahlreichen Halden, welche sich vom Gipfel der Gratlspitz bis nach Thierbach hinunterziehen höchst interessant.
Am Nachmittag machten wir uns dann auf den Rückzug und schleppten unsere schweren Rucksäcke zum Ausgangspunkt zurück zur Holzalm. Anschließend fuhren wir weiter bis nach Zell am See, wo wir unser Quartier auf dem "Camping Südufer" aufgebaut haben.
Freitag, 27. Juli; Exkursion ins Hapbachtal. Der Eingang des Tales, ist der Ausgangspunkt für hochalpine Exkursionen ins hintere Hapbachtal, besonders bekannt ist die Fundstelle "Legbachschartel" für ausgezeichnete Smaragdfunde. Wir begnügten uns im unteren Bereich des Tales und planschten im zum Teil reißenden Gebirgsbach mit eiskaltem Wasser mit unseren Goldwaschschüsseln umher. An dieser Stelle wurden schon schöne aber winzig kleine Goldflitter ausgewaschen. Es hat allen eine Menge Spaß gemacht, egal ob die Krümel dann letztendlich tatsächlich aus Gold oder Pyrit gewesen sind. Auf der Rückfahrt zum Campingplatz besuchten wir noch das Heimatmuseum "Wilhelmgut". Mich selbst haben dort die heimischen absolut reinen und großen Smaragdstufen richtig nervös gemacht, andere wiederum sind mit offenen Munden vor riesigen Bergkristallstufen stehen geblieben.
Samstag, 28. Juli; Fahrt in das berühmte Bergbaugebiet in Leogang. Wir wählten den sehr mühsamen Aufstieg zum "Vierzehnergraben" um dort oben nach nach Aragonit schürfen. Der abenteuerliche Aufstieg im Bach war nicht ganz einfach, den Jugendlichen hat dies jedoch echten Spaß gemacht. Die meisten von uns hatte so gute Aragonitigelchen gefunden, daß vor dem Einpacken kräftig aussortiert werden mußte. Nach einem anstrengenden Abstieg waren wir noch in dem bekannten Besucherberg-werk in Leogang. Wir waren alle ziemlich beeindruckt mit welchen geringen Mitteln es zu seiner Zeit schon möglich war solch tiefe Stollen und vor allem große Hallen in den Berg zu hauen.
Sonntag, 29. Juli; Abbau des Camps und Aufbruch in Richtung Berchtesgaden.
Wir besuchten in Berchtesgaden das Salzbergwerk. Nachdem uns die passende Grubenkleidung angelegt wurde sind wir mit einer kleinen Grubenbahn in der oberen Sohle eingefahren. Dann sind wir auf Holzstämmen in die zweite Sohle hinuntergerutscht. Dies hat allen eine menge Spaß gemacht. Anschließend wurde uns dann erklärt wie das Salz abgebaut wird. Zuerst eine Bohrung gesetzt, welche dann mit Wasser gefüllt wird. Das Wasser löst das Salz solange auf, bis das Wasser vom Salzgehalt in Sättigung ist. Dadurch wird das Volumen der wassergefüllten Bohrung immer größer, wodurch in vielen Jahren dann ein unterirdischer Salzsee entsteht. Mit einem Floß sind wir über solch einen Salzsee gefahren, es war sehr beeindruckend, von unserer Jugend hatte ich keinen einzigen Laut vernommen. Vom hellen Tageslicht geblendet sind wir dann noch gemeinsam Essen gegangen und dann über München wieder nach Hause gefahren.
2. September Mineralienbörse in Neubulach.
Für unsere Jugendgruppe die erste Mineralienbörse. Vor der Halle wurden im überdachten Außenbereich mehrere Tische zu einem großen "U" zusammengestellt, Bilder von unserer Jugend aufgehängt, ein großes Plakat mit der Aufschrift "Jugendgruppe" darüber gehängt. Ich muß sagen, daß sich mit tatkräftiger Unterstützung der Eltern unserer Jugend ein recht passabler Umsatz eingestellt hat, womit auch alle sehr zufrieden waren.
6. Oktober
Gemeinsamer Jahresausflug nach "Basel: Technikmuseum und Schiffchen fahren".
Frage an alle die mitgefahren sind...
20. Oktober
Exkursion in den Mittleren Schwarzwald. Wir fuhren über Freudenstadt nach Oberwolfach in das Mineralienmuseum. Wir waren alle sehr angenehm überrascht, es waren nicht nur ausgezeichnete Stufen von der Grube Clara zu bewundern, das Museum wurde neulich komplett umgestaltet. Anschließend fuhren wir weiter bis Hausach, und folgten dem Einbachtal bis zum ehemaligen Erzbergwerk "Erzengel Gabriel". Auf den alten Halden schürften wir nach Fluorit, Quarz, Baryt und Bleiglanz. Unsere Funde können nicht schlecht gewesen sein, denn ich hatte dies beim Abstieg festgestellt als ich so manchen Rucksack noch zusätzlich mit aufnehmen mußte.
17. November
Lichtbildervortrag, unter dem Thema "Sammelexkursion in Nordspanien und seine Fluorite". Dazu hatte ich 5 Liter Kakao gekocht, Teelichter auf die Tische gestellt und dazu auch in "ausreichender Menge" Lebkuchen. Es war ein sehr geruhsamer Nachmittag.
Im Dezember beschlossen wir keine größeren gemeinsamen Aktivitäten mehr und besonnen uns auf unsere Barbarafeier am 7. Dezember.