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Jahresrückblick 2003 unserer Jugendgruppe
Unsere erste größere Exkursion fand am 22.März auf der Schwäbischen Alb statt. Am frühen Vormittag kamen wir nach einem kleinen Blechschaden in "meinem Heck" am Fuße des Lochensteins an. Von dort aus wanderten wir bis zum Hörnle, es waren etwa 4 km einfache Strecke. Dort wurden wir in den Halden des Hanges fündig. Wir fanden dort jede Menge zum Teil sehr schöner Fossilien, hauptsächlich Muscheln, Schwämme und hübsche Ammoniten! Und zu guter Letzt haben wir noch mit frischem Bärlauch aus dem Wald ordentlich gegrillt!
Die nächste Exkursion führte uns am 12. April zur ehemaligen Grube Königswart bei Schönegründ. Dort wurde bereits 1785 auf Silber gemutet und Bergbau betrieben. Die meisten von uns fanden hübsche Bismutit, Pseudomorph nach nadeligem Emplektit, meist eingewachsen im Quarz. Anschließend wanderten wir noch direkt an der Murg im Flussbett und suchten nach, von der Kraft des Wassers, rundgeschliffenen Glaskieselbatzen. In längst vergangenen Zeiten wurde in dieser Gegend industriell Glas geschmolzen. Beim Klettern über die herrlichen großen Granitkiesel hatten wir alle einen riesengroßen Spaß. -außer Nils, der wurde nass!
Vom 29. Mai bis zum 1. Juni fand, inzwischen kann man sagen, unser traditionelles Zeltlager in Alpirsbach statt.
Am ersten Tag unternahmen wir mit den Erwachsenen des Vereines eine gemeinsam Exkursion. Wir verabredeten uns auf dem Kniebis, um uns dort mit dem Rest des Vereines zu treffen, um dann gemeinsam im Konvoi bis zur Fundstelle zu fahren. Voller Erwartung unserer Jugend standen wir so auf dem Parkplatz. Die Verwunderung war groß, denn keiner von uns hätte gedacht dass unser Verein nur aus drei Erwachsenen besteht. Von dort aus fuhren wir dann ins Wildschapbachtal um dort auf einer alten Halde zu schürfen. Dort fanden wir jede Menge von grünen "Knödeln" im Mikrobereich. - Außer diejenigen, welche hinter unserem Karl-Heinz sammelten, sie machten immer wieder gigantische Funde von herrlichen Quatzstufen!
Unseren nächsten Tag verbrachten wir auf dem Rossgrabeneck bei Zell am Harmersbach um nach schwarzem Turmalin zu suchen. Nach einem recht langen und anstrengendem Aufstieg mit unserem neuen Leiterwägele, kaum in Gipfelnähe angelangt brach ein kräftiges aber zum Glück kurzes Gewitter mit einem heftigen Regenschauer über uns herein. - Wir ließen uns aber nicht aus der Ruhe bringen, die Bäume waren so dicht dass wir nicht wirklich nass wurden, eine halbe Stunde später war auch wieder schönster Sonnenschein. Und zu guter letzt wurde unsere Ausdauer mit hervorragenden Funden von herrlichen Turmalinen belohnt. Am Abend entfachten wir wieder ein gigantisches Lagerfeuer und haben ausgiebig gegrillt.
Nach einem ausgiebigen Frühstück fuhren wir am dritten Tag unseres Zeltlagers zur aufgelassenen Grube "Otto" bei den Schottenhöfen. Die Überreste der alten Bergbauanlagen waren sehr interessant, unsere Funde dagegen eher ziemlich bescheiden. Daher beschlossen wir nach einem kurzen Aufenthalt in einer Bergvesperstube noch einen Abstecher ins Einbachtal zu unternehmen um dort an einem neu angelegten Waldweg nach Fluorit und Siderit zu suchen. Hier war unsere Ausbeute durchaus zufriedenstellend. Einigen von unseren Jugendlichen hatte der Feuersalamander, welchen ich aus einer Kluft gerettet hatte allerdings viel besser gefallen wie der harte und nur schwer bearbeitbare Granit. Den Abend verbrachten wir mit dem Waschen unserer Funde an der Kinzig, als wir zurückkamen hatten unsere Damen drei verschiedene Sorten Salat vorbereitet. Schnell machten wir uns dann auf Holzsuche - was ganrned so ganz einfach war... *g* - und entfachten wieder unser Lagerfeuer zum Grillen.
Am 6. Juli unternahmen wie eine Exkursion nach Ottenhöfen bei Kapellrodeck um dort nach Quarzen in einem Sandbruch zu suchen. Eigentlich wollten wir ursprünglich nur zwei bis drei Stunden in diesem Steinbruch verweilen, die Fundaussichten waren jedoch so gut, dass wir die Uhr ganz vergessen hatten. Wir fanden jede Menge Quarz zum Teil in recht guter Qualität.
Bereits eine Woche später unternahmen wir schon die nächste Exkursion, diesmal ging die Reise nach Grimmelshofen in den Südschwarzwald in einen Steinbruch wo wir kurzfristig vom Besitzer die offizielle Genehmigung zum Sammeln erhalten hatten. Mit Helm, Vesper und schwerem Werkzeug bewaffnet zogen wir dann in den Bruch und wurden auch nach kürzester Zeit fündig. Ich selber lag bis zur Hüfte in einer Kristalldruse und die Jugend nahm mir - Gott sei dank- eine Stufe nach der Anderen aus den Händen, auf der gegenüberliegenden Seite des Bruches war ein ganz ähnliches Schauspiel zu beobachten, dort war Elmar und Patrick mit der Brechstange am Werke... Unsere Jugend war hell auf begeistert von dieser gigantischen Ausbeute. Allerdings nur bis zu dem Punkt als ich sagte dass wir alle Funde - ich denke eine Tonne Gesamtgewicht hatten wir mindestens beieinander- nun aus dem Steinbruch bist zu unseren Autos tragen müssten. Dabei musste ich in mich hineingrinsen. Ich fragte den Mitarbeiter des Steinbruches welcher uns beaufsichtigte ob es evtl. möglich sei unsere Funde auf seinem LKW aus dem Bruch zu transportieren, ich hielt dabei einen 10Euro- Schein in meiner Hand. Dieser lachte nur und sagte dass er das gerne für uns machen möchte. - Sicher wollte er auch schnell Feierabend...
Unser diesjähriges Sommer- Zeltlager fand vom 24. bis 28. Juli in Pilsen /Tschechien statt. Auf dem Weg dort hin machten wir in Ostbayern im Bergbau und Industriemuseum in Theuren einen Zwischenstopp. Dort gab es unter Anderem sehr schöne Fluoritstufen aus der Oberpfalz zu besichtigen. Nach der Ankunft in Pilsen mussten wir erst den Zeltplatz suchen, das war gar nicht so einfach ohne ein Auto unseres Konvois zu verlieren. Umso angenehmer waren wir dann überrascht als wir dort dann angekommen waren, es war wunderschön, idyllisch direkt an einem Badesee gelegen. Unser großes Zelt mit samt Küche wurde diesmal in Rekordzeit aufgestellt, nach einer Stunde war fast alles komplett eingerichtet. Kaum waren wir fertig geworden regnete es in Strömen, bis in die Nacht hinein.
Beim Frühstück am nächsten Morgen beschlossen wir mit der Straßenbahn in die westböhmische Metropole zu fahren um die Sehenswürdigkeiten von Pilsen anzusehen. Dies war sehr interessant. Wir besuchten zuerst die zweitgrößte Synagoge in Europa. Anschließend liefen wir zum Marktplatz und bestaunten die wunderschönen Fassaden der Stadt. Wir ließen es uns nicht nehmen in der Mitte des Marktplatzes den 103 Meter hohen Kirchturm der St. Bartholomäus Kirche zu erklimmen. Die Aussicht von dort oben auf die Stadt war atemberaubend, zudem hatten wir Glück, es war genau 12 Uhr und die Glocken läuteten genau in dem Moment als wir neben diesen emporstiegen. Anschließend benötigten wir unbedingt eine kräftige Stärkung, die Brauereigaststätte der berühmten Brauerei, von wo auch unser Pils entsprungen ist, erschien uns allen für genau das Richtige. Nach einem deftigen und leckeren Mittagessen wanderten wir zurück um mit einer Führung die Katakomben der Stadt zu besichtigen. Auch dies war für uns alle sehr beeindruckend, wir wanderten fast eine Stunde lang in einem System von Gängen unter der Stadt. Dort waren jede Menge alter Gegenstände aus längst vergessenen Zeiten zu besichtigen welche zum Teil bei Ausgrabungen gefunden worden sind. Anschließend fuhren wir mit der Straßenbahn wieder zurück, obwohl von uns keiner der tschechischen Sprache mächtig war haben wir auf Anhieb den Rückweg problemlos gefunden. Am Abend, der Grill war schon angeheizt bekamen wir noch Besuch von unserem Sammlerfreund Werner Gut, mit einem Freund, dem Jugendleiter der Mineralienfreunde aus München. Leider bekam am Abend unser jüngstes Mitglied, Nils, übelste Ohrenschmerzen und Fieber. Sein Vater Rolf, welcher zum Glück mit seinem Auto mitgefahren war, beschloss daraufhin nach reichlicher Überlegung mit Nils nach Hause zu fahren um in der Heimat am nächsten Tag einen Arzt aufzusuchen. Die meisten von uns blieben so lange wach bis wir per Handy mitgeteilt bekamen dass sie gut zu Hause angekommen sind. Während dieser Zeit saßen wir gemütlich beisammen und erzählten uns Geschichten aus unserer Sammlerkarriere.
Am nächsten Morgen führte uns unser Werner an eine Fundstelle bei Pilsen um nach fossilem Holz zu suchen. Beim durchwandern der Felder wurden wir sehr schnell fündig. Nach kürzester Zeit waren unsere Rucksäcke so voll dass wir sie fast nicht mehr tragen konnten. Es war ein sehr heißer Tag und wir beschlossen daher dann schnellst möglich auf den Campingplatz zurückzukehren um den Badesee zu testen. Die Einen sind Schwimmen gegangen, die Anderen um ihre Schätze zu waschen, es war einfach super!
Am nächsten Morgen fuhren wir nach einem reichhaltigen Frühstück erst nach Karlsbad um die Stadt zu besichtigen. Wir waren alle sehr fasziniert von der Schönheit dieser Stadt, die Jugend war von den heißen Quellen besonders angetan und wir erkundeten die Stadt von Quelle zu Quelle. Anschließend fuhren wir weiter in das Kohlerevier, von Karlsbad ca. 15km. Der Anblick in das riesige, nun inzwischen fast komplett ausgeerzte Kohlenloch von über 200 Metern Tiefe ließ manch einem das Blut in den Adern gefrieren. Aber es war nicht kalt sondern schon fast unerträglich heiß, wie in einem Backofen und wir konnten recht viele und schöne pyritisierte Holzstückchen sammeln. Auf der Rückfahrt konnten wir es nicht lassen eine auf der anderen Seite liegende Halde zu besuchen. Dort fanden wir zum Teil versteinertes, zum Teil noch komplett erhaltene Holzstücke aus der Braunkohle. Unsere Babs musste die Erfahrung machen dass das Begehen solcher Abraumhalden höchst gefährlich sein kann, sie steckte auf einem Schlag mit beiden Beinen bis zu den Oberschenkeln im Schlamm. Felix und ich eilten schnellstens herbei und konnten sie noch retten. Anschließend fuhren wir nach Pilsen zurück und gingen auf dem Zeltplatz noch Abendessen.
Am nächsten Morgen war unser offizielles Zeltlager zu ende. Einige von uns blieben aber noch einen weiteren Tag und besuchten die alte Bergbaustadt Pribram. Am Morgen danach wurde das Zelt abgebaut und die restlichen Teilnehmer fuhren auch nach Hause.
Am 7.September fand unsere Börse wieder statt, diesmal hatten wir recht schöne Mineralien zum Kauf angeboten. Das Angebot reichte von schönen Calzitstufen aus Grimmelshofen über Quarzstufen aus Ottenhöfen bis hin zu versteinertem Holz und Pyrit aus Tschechien. Durch die relativ geringen Besucher zum vorhergehenden Jahr hatten wir trotzdem einen verhältnismäßig guten Umsatz, dies liegt mit daran, dass über ein drittel unserer Einnahmen aus dem Nagelwettbewerb resultierten. - Dies war ein voller Erfolg!
Am 18. Oktober starteten wir eine weitere Exkursion, nochmals nach Ottenhöfen. Wir wollten an der selben Stelle unser Glück noch einmal versuchen wo wir zuletzt so gut gefunden hatten. Leider war dies nicht mehr möglich. An einer anderen Stelle haben wir dann aber trotzdem noch ganz nette Quarzstufen finden können.
Unsere letzte Aktivität vor unserer gemeinsamen Barbarafeier fand am 22. November in Oberhaugstett auf der Bowlingbahn statt. Dazu spendierte ich für die ersten 3 Sieger jeweils einen Preis. Wir hatten an dem Nachmittag jede Menge Spaß und haben dort noch gemeinsam zu Abend gegessen.
Unsere gemeinsame Barbarafeier war am 13. Dezember, unserer Jugend hatte dieser Abend sehr gut gefallen. Als kleines Weihnachtsgeschenk meinerseits hatte ich den Jugendlichen T-Shirts angefertigt mit einem Emblem und des Schriftzuges unserer Jugendhomepage. Die Homepage unserer Jugendgruppe hat nun ca. 1000 Besucher und wird nun auch von der Stadt Neubulach auf der Hauptseite der Stadt präsentiert.
Im vergangenen Dezember besuchte ich eine Veranstaltung des Kreisjugendringes in Calw. Das Hauptthema war Ehrenamt und Jugendarbeit im Verein. Dieser Vortrag war sehr interessant da auch einige Abgeordnete des Landtages auch über die Verteilung von öffentlichen Geldern debattierten. Nach einer Anschließenden Diskussion mit dem Vorsitzenden wurde mir angeboten über einen Verband eine Ausbildung, welche allgemein anerkannt ist , zum Jugendleiter zu absolvieren. Diese Ausbildung soll an ca.5 Wochenenden stattfinden, insgesamt müssen mindestens 50 Unterrichtsstunden absolviert werden. Zudem wurde mir dort auch mitgeteilt dass für unsere Mädchen der Jugendgruppe zukünftig auch eine Jugendgruppenleiterin gewählt werden sollte.
Als Vorschlag für die Jugendleiterin schlage ich unsere Barbara vor, ich habe auch schon im Vorfeld mit Ihr über alles gesprochen, auch unsere Jugend kommt mit ihr, soweit ich das im vergangenen Jahr beobachtet habe sehr gut klar. Barbara hatte im vergangenen Jahr fast alle Exkursionen mitgemacht und hatte sich bereits sehr für unsere Jugend engagiert, an dieser Stelle - Ein herzliches Dankeschön!